Mag. Jörg Kliemann, Höhere landwirtschaftliche Bundeslehranstalt St.Florian
Simulation normalverteilter Zufallszahlen |
Mathematische Inhalte:
Dateien zum Herunterladen: NVZZ.XLS, NVZZ.MTH, NVZZ.PAS bzw. NVZZ.EXE
Es sei (x1, x2, ... xn) eine Folge von gleichverteilten Zufallszahlen auf dem Intervall [0,1[.
Dann ist
eine normalverteilte Zufallszahl mit m=0 und
s²=1
((0,1)-normalverteilte Zufallszahl).
In der Praxis wählt man n=12.
Ist y eine (0,1)-normalverteilte Zufallszahl, dann ist z = sy+m eine normalverteilte Zufallszahl mit Mittelwert m und Varianz s² ((m,s²)-normalverteilte Zufallszahl).
2. Implementierung in einer Tabellenkalkulation
A1: Normalverteilte Zufallszahlen
A4: µ =
B4: 100
A5: sigma =
B5: 10
A6: sigma² =
B6: =B5*B5
D3: (0,1)-n.v.ZZ.
D4: =ZUFALLSZAHL()+ZUFALLSZAHL()+ ... +ZUFALLSZAHL()-6
\ _____________ 12x _____________/
Zelle D4 nach D5:D13 kopieren
F3: (µ,s²)-n.v.ZZ.
F4: =D4*$B$5+$B$4
Zelle F4 nach F5:F13 kopieren
Neuberechnung des Arbeitsblattes mit [F9].
Wichtiger Hinweis:
Sollten Sie die Daten gleich in der Tabelle, in der Sie die Stichprobenwerte simulieren, auswerten (z.B. Berechnung von Stichprobenmittelwert und Stichprobenvarianz), so ist zu beachten, daß zwar gerundete Stichprobenwerte ausgegeben werden, daß aber diese Werte mit maximaler Genauigkeit für weitere Berechnungen verwendet werden; eine "händische" Berechnung verwendet aber die gerundten Stichprobenwerte.
3. Implementierung in Derive
Aktivieren Sie folgende Menüpunkte:
Transfer Load Derive A:NVZZ.MTH
approX #3
Transfer Print Printer Expression #4
4. Implementierung in Pascal
5. Anwendung
In der Tabelle im Anhang finden Sie plausible Angaben für µ und s² einiger Größen aus der Landwirtschaft. Es möge sich jeder eine ähnliche Tabelle aus seinem Fachbereich zusammenstellen.
Damit ist es möglich, Stichproben mit realem Hintergrund etwa für Beispiele nicht zu messen, sondern zu simulieren:
Schritt 1:
Hühnerei: µ = 60 g , s²= 225 g²
Schritt 2:
Simulation
Schritt 3:
Beispiel:
Die Messung der Masse (in g) von 10 Hühnereiern hat folgende Stichprobe ergeben:
68.5 68.2 44.4 62.9 57.4 62.7 53.3 56.2 58.3 54.0
Schätzen Sie den Mittelwert und die Varianz der zugrundeliegenden Normalverteilung!
6. Ausblick
Weiters ergeben sich noch folgende Anwendungsmöglichkeiten:
- Heuristischer Zugang zum Begriff der Erwartungstreue von Schätzungen, im speziellen die Erwartungstreue von Stichprobenmittelwert und Stichprobenvarianz.
- Anwendung von Tests auf Normalverteilung.
Anhang:
|
Mittelwert | Varianz |
Widerristhöhe des
Rindes
(in cm)
|
130 | 17,6 |
Körperlänge
des Schweines
(in cm)
|
92 | 10,9 |
Körpergröße
des Menschen
(in cm)
|
162 | 38,4 |
Tägliche
Zunahme beim Schwein
(in kg)
|
0,7 | 0,0036 |
Tägliche
Zunahme beim Stier
(in kg)
|
1,1 | 0,0144 |
Tägliche
Zunahme bei Kalbinnen
(in kg)
|
0,65 | 0,005 |
Milchleistung
(305-Tage-Laktation des Rindes) |
3200 | 3,6 105 |
Rückenspeckdichte
(in cm)
beim weiblichen Schwein (90 kg) |
2,9 | 0,18 |
Geburtsgewicht
von Ferkeln
(in kg)
|
1,3 | 0,0375 |
8-Wochengewichte
von Mastkücken
(in g)
|
14,75 | 0,29 |
Rückenspeckdichte
bei Ebern
(110…120 kg)
|
2,9 | 0,21 |
Masse
von Hühnereiern
(in g)
|
60 | 225 |