SPIEL: TURM von HANOI |
Mathematische Inhalte:
Rekursive FunktionenDidaktische Überlegungen:
Die Problemlösefähigkeit, die als zentrale Schlüsselqualifikation verstärkt eingefordert wird, kann an Spielen lustbetont ausgebildet werden.Kurzzusammenfassung:
Ein aus Scheiben bestehender Turm soll versetzt werden. Es dürfen nur kleinere Scheiben auf größere abgelegt werden. Was ist die optimale Strategie?Lehrplanbezug:
Rekursive FolgenZeitaufwand:
1 StundeMediales Umfeld:
Visual Basic, Programm hanoi.exe
Bei den Türmen von Hanoi besteht die Aufgabe darin, die Scheiben
von der linken Säule auf die rechte zu befördern. Dies soll man
mit möglichst wenig Zügen und in kurzer Zeit erreichen. Es gelten
folgende Regeln:
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Mit Hilfe dieses Spiels können im Unterricht die Schlüsselqualifikationen
Problemlösefähigkeit und Teamarbeit geübt werden. Obwohl
es sich um eine geschlossenes Problem mit einer optimalen Strategie handelt,
ist die Problemstellung anfangs schwer durchschaubar.
Wehe dem Spieler, der ohne Planung wild zu stapeln beginnt! Schnell
wird er sich in einem Scheibenchaos verlieren! Entscheidend ist, ob der
erste Zug des Gesamtproblems und die ersten Züge der einzelnen Teilprobleme,
in die sich der Gesamtturm zerlegen lässt, richtig gesetzt werden.
So verwundert es nicht, dass gute Problemlöser sich dadurch auszeichnen,
dass sie für die ersten Turmzüge mehr Zeit aufwenden aks für
die verbleibenden Zwischenturmzüge. In der theoretischen Psychologie
wird diese Gedächtnisleistung im Strategieindex operationalisiert:
S = T/Z
wobei T die durchschnittliche Zeit für erste Teilturmzüge
und Z die durchschnittliche Zeit für Zwischenturmzüge ist.
Für gute Problemlöser gilt: S > 1
Was ist nun die optimale Strategie, wie muss der erste Zug gesetzt werden?
Soll der Turm Tn mit n Scheiben versetzt werden, muss es eine
Situation geben, in der der Turm Tn-1 in der Mitte steht, damit
die Scheibe 1 auf den rechten Stab versetzt werden kann. Dann wird der
Turm Tn-1 auf die Scheibe 1 versetzt. Also: Scheibe 2 in die
Mitte, Scheibe 3 nach rechts, usw. Insgesamt: Scheibe n ungerade nach rechts,
Scheibe n gerade in die Mitte.
Somit erhält man auch als Rekursion für die Zuganzahl: Zn
= Zn-1 + 1 + Zn-1 = 2·Zn-1 + 1.
Mit Rekursionsbeginn Z1 = 1 erhält man (mit vollständiger
Induktion) die geschlossene Form
Zn = 2n
– 1.
Bei n = 5 Scheiben sind das 31 Züge, bei n = 10 Scheiben 1023
Züge, bei n = 15 Scheiben 32767 Züge, die Anzahl der Züge
wächst exponentiell wie bei der Schachanekdote.