|
Mathematische Inhalte:
Wahrscheinlichkeitsrechnung (Binomialverteilung)
Didaktische Überlegungen:
Binomialverteilung nicht nur rechnen, sondern auch graphisch veranschaulichen.
Kurzzusammenfassung:
Am Beispiel der Binomialverteilung wird gezeigt, wie man mit Hilfe
eines TI-92-Programmes diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen schnell
berechnen und zeichnen kann (Kommentiertes Programmlisting). Der Übergang
zur Normalverteilung wird demonstriert.
Lehrplanbezug:
Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik
Zeitaufwand:
Das Programm hilft im Unterricht Zeit einsparen, da die unangenehm
zu berechnende Binomialverteilung schnell berechnet und gezeichnet werden
kann.
Mediales Umfeld:
TI-92 oder TI-92-PLUS
1. Definition der Binomialverteilung als TI-92-Funktion
Es werden folgende Bezeichnungen für die Wahrscheinlichkeitsfunktion und Verteilungsfunktion der Binomialverteilung verwendet:
Diese Definitionen können leicht in TI-92-Funktionen umdefiniert werden. Allerdings muß man dabei berücksichtigen, dass der TI-92 nicht zwischen Klein- und Großschreibung unterscheidet. Daher wird "ggbi(x)"für "Gbi(x)" geschrieben. Die Doppelbuchstaben bei der Parameterübergabe dienen dazu, mögliche Konflikte mit bereits verwendeten Variablen zu vermeiden.
Binomialverteilung:
ncr(nn,xx)*pp^xx*(1-pp)^(nn-xx) ®gbi(xx,nn,pp)
... g(x)
å(gbi(i,nn,pp),i,0,xx)
®ggbi(xx,nn,pp)
... G(x)
xx ... Anzahl der schlechten Stücke in der Grundgesamtheit
nn ... Stichprobenumfang
pp ... Ausschußprozentsatz (konstant) – Anteil fehlerhafter
Einheiten
Aufruf der Funktionen (Beispiel):
gbi(2,50,0.08) Þ
0.143262 Das ist g(2) der Binomialverteilung mit n = 50, p = 0.08
ggbi(2,50,0.08)Þ
0.225974 Das ist G(2) der Binomialverteilung mit n=
50, p = 0.08
Ähnlich können auch andere Verteilungen (Poissonverteilung,
Hypergeometrische Verteilung, Normalverteilung,...) definiert und verwendet
werden.
2. Programm zum Berechnen und Zeichnen einer Binomialverteilung
Das folgende Programm verwendet zur Berechnung der Binomialverteilung nicht die obigen Definitionen, sondern die Rekursionsformel für die Binomialverteilung.
Mit Hilfe der Rekursionsformel werden der Reihe nach die Werte g(x) der Binomialverteilung aus den zuvor berechnetet Wert g(x-1) berechnet. Damit wird eine größere Geschwindigkeit bei der Berechnung erzielt.
Anmerkungen zum Programm:
3. Programmablauf
Nach der Eingabe von bi()
im Home-Modus wird das Programm mit der nebenstehenden Eingabemaske gestartet
n ... Stichprobenumfang p ... Fehleranteil in der Produktion x ... Anzahl der fehlerhaften Stücke in einer Stichprobe des Umfangs n "Einzelwerte" bezieht sich auf die Ausgabe einer Tabelle der g(x) und G(x)-Werte. |
![]() |
Tabellarische Ausgabe der Wahrscheinlich-keitsfunktion g(x) und der Verteilungsfunktion G(x). (Es erfolgt Unterbrechung nach der Ausgabe von je 8 Werten) |
![]() |
Wird anschließend "Ausgabe der Graphik" gewählt, so erfolgt die graphische Ausgabe eines Stabdiagrammes der Wahrscheinlichkeitsfunktion g(x).. |
![]() |
Mit Hilfe der F3-Taste (TRACE-Modus) können die numerischen
Werte im Graphik-Modus ebenfalls abgefragt und diskutiert werden.
So läßt sich beispielsweise rechts ablesen:
|
![]() |
4. Näherung der Binomialverteilung durch die Normalverteilung
Bekanntlich kann für
n . p . (1-p) > 9 die Binomialverteilung durch die Normalverteilung mit den Parametern ![]() angenähert werden. Nebenstehend wurde eine Binomialverteilung mit n = 200 und p=0,08 mit Hilfe des Programms dargestellt. |
![]() |
Anschließend wird die Dichtefunktion der
Normalverteilung
![]() ![]() wie nebenstehend dazugezeichnet. |
![]() |