Wilfried Rohm, HTBL Saalfelden

Kopfrechnen- noch aktuell ?

Zum Inhalt dieses Artikels

Was hat ein Artikel über "Kopfrechnen" in einer Zeitschrift verloren,die sich im wesentlichen die Anwendung moderner Medien im Mathematikunterrichtzum Ziel gesetzt hat ?
Dieser Artikel will aufzeigen, daß "Kopfrechnen" in einem vielleicht(gegenüber dem Alltagsgebrauch des Wortes) etwas modifizierten Sinnmehr Augenmerk als in den vergangenen Jahrzehnten gewidmet werden sollte- gerade parallel zur Einführung moderner Medien!
Ferner soll durch verschiedene Übungsvorschläge demonstriertwerden, wie dies in der täglichen Unterrichtspraxis umgesetzt werdenkönnte. Es werden neben Ideen des Autors auch solche von Kollegendargestellt.

1. Drei Anekdoten:

Zunächst möchte ich von drei Begebenheiten berichten, dieich selbst erlebt habe (und die ich absichtlich nicht dem Schulalltag entnommenhabe) :

 

    

 2 Personen S 100  3 Kinder S 90    1 Zelt S 60Gesamtsumme S 150

 

 

"Du rechnest mit dem Taschenrechner - als HTL-Schüler istdas ja wohl kein Problem für Dich!". Er maß nun einen einheitlichhohen Bereich des Holzstoßes (siehe Skizze) ab und sagte meinem Sohnan:

" 1,3 MAL 2 ¾ IST WIEVIEL?"

Zur Ehrenrettung meines Sohnes sei gesagt, daß er den Taschenrechnernicht benötigte ...

2. Gegenwärtige Bedeutung des Kopfrechnens inder Schule

Ähnliche Begebenheiten wie die eben geschilderten kommen sicherlichständig auch im Schulalltag vor. Doch da wird meist kurz gelacht,vielleicht riskiert der Lehrer einen resignierenden Blick, schimpft kurz- und dann wird wieder weiter (mit dem Taschenrechner) gerechnet.Doch machen wir uns es damit nicht etwas zu leicht?
"Non scholae sed vitae discimus" ("nicht für die Schule,sondern für das Leben lernen wir") - schließlich begründenwir gerade mit Hilfe dieses elementarsten aller Lehrprinzipien unter anderemden Einsatz der modernen Rechenhilfen wie Taschenrechner, Computeralgebrasysteme,Tabellenkalkulationsprogramme usw. Ich will daher auch kein "Maschinenstürmer"sein, sonst wäre ich wohl kaum in der "Arbeitsgemeinschaft ModernerMathematikunterricht" tätig.
Trotzdem: Obige Beispiele und unsere alltäglichen Erfahrungenmachen nachdenklich. Und wird mit der absehbaren allgemeinen Einführungvon Computeralgebrasystemen in Oberstufenformen dieses Problem nicht nochgravierender werden? Wir wissen ja schließlich, daß die Einführungdes Taschenrechners trotz seiner unbestreitbaren Vorteilen zu einer eklatantenKopfrechenschwäche geführt hat. Droht gar der mathematische Analphetismus,ist nicht ein Kulturgut in Gefahr verloren zu gehen? Wie soll daraufreagiert werden?
Nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen kann man davon ausgehen,daß "Kopfrechnen" in unserer heutigen Schule so gut wie nicht geübtoder gar gelehrt wird - dies gilt im Prinzip schon ab den Unterstufenformen,einzig die Volksschule stellt hier noch eine Ausnahme dar.
Im Bereich der HTL wird zwar immer wieder von der Bedeutung der Überschlagsrechnungengesprochen. Sie werden auch nach einem mehr oder weniger starr vorgegebenemSystem im 1. Jahrgang in Zusammenhang mit den Zehnerpotenzen (eher isoliertvom sonstigen Lehrstoff) ein paar Stunden gelehrt und geübt - derSchüler sieht aber seit der Abschaffung des Rechenschiebers meistwenig Sinn dahinter und ist froh, bald wieder zur Normalität (= Tippenam Taschenrechner) zurückkehren zu können.
Dabei gibt es immer wieder Gelegenheiten, die beim Schopf zu ergreifenwären: Ein Schüler erzielt (durch Vertippen) ein völligunrealistisches Ergebnis. Anstatt zu schimpfen, daß der Schüler"nicht einmal tippen" kann, sollte man froh über diese Chance sein.Man könnte Fragen stellen:

Sicher geschieht dies hie und da. Aber ich glaube, daß statt sporadischerFragen eine grundsätzliche Einstellung dem Schüler vermitteltwerden sollte - eine Art mathematisches Unterrichtsprinzip.

Im Jahre 1995 wurde an der Linzer Johannes-Kepler-Universität eineUmfrage unter 587 Studenten des ersten Studienabschnittes der sozial- undwirtschaftswissenschaftlichen Fakultät durchgeführt. Das Ergebnislaut den O.Ö. Nachrichten vom 14.11.95 : "Nur etwas mehr alszwei Drittel sind in der Lage, bei der Multiplikation zweier Dezimalzahlenim vorgegebenen Ergebnis den Dezimal-strich an die richtige Stelle zu setzen.... Die Frage: "Wieviel Prozent sind 30% von 70%?" (richtiges Ergebnis:21% ) wurde gar nur von drei Fünftel der Befragten richtig beantwortet".

Gerade das letzte Beispiel zeigt, daß auch im Alltag "Kopfrechnen"eigentlich für jeden wichtig ist. Aussagen wie "60% der Grünwählersind Frauen" oder ähnliches sind an der Tagesordnung. Wenn also selbstin geistigen Eliteschichten (Studenten sollten wohl dazugehören) dasZahlengefühl derart abhanden kommt, scheint mir Handlungsbedarf auchan höheren Schulen gegeben, wenn nicht die Horrorvision des "mathematischenAnalphetismus" wahr werden soll!

3. Was ist "Kopfrechnen"?

Grundsätzlich möchte ich den Begriff weiter fassen: Unter"Kopfrechnen" verstehe ich einen Sammelbegriff, der etwa folgende Punkteumfaßt:

    b.    Zahlengefühl: Dies ist einreichlich diffuser Begriff. Er wird aber wohl meist in dem Sinn verwendet,daß man in der Lage ist, das Ergebnis einer Rechnung abschätzenbzw. auf mögliche Richtigkeit schnell überprüfen zu können.
    Neben Überschlagsrechnungen im klassischen Sinn gehören dazuauch die gar nicht so seltenen Fragestellungen, bei denen gar keine exaktenErgebnisse möglich sind, weil bereits die Ausgangsgrößenabgeschätzt werden müssen (die vorliegenden Informationen sindzu dürftig für Detailrechnungen).

    c.    Ein Gefühl für mathematische Funktionen.Dies äußert sich z.B. in der Fähigkeit, Standardfunktionenzeichnen und Änderungen der Parameter qualitativ beurteilen zu können,oder auch darin, sofort zu wissen, daß ln(1) gleich 0 seinmuß (und auch warum).

Im Prinzip wird wohl jeder Mathematiklehrer (mit vielleicht etwas unterschiedlicherGewichtung) diese Punkte für wichtig erachten. Das Problem liegt eherdarin, wie man diese Punkte in den Unterricht einbaut bzw. den Schülernklarmacht, daß dies wichtige Ziele des Mathematikunterrichtes sind.Es nützt nichts zu schimpfen, daß die Schüler etwas Bestimmtesnicht können, man muß auch die Zeit investieren und es ihnenbeibringen!

4. Kopfrechenübungen: 

Seit dem Beginn meiner Lehrertätigkeit führe ich in allenJahrgängen (mit unterschiedlicher Regelmäßigkeit) sogenannte"Kopfrechenübungen" durch. Ich versuche, durchschnittlich etwa eineKopfrechenübung monatlich durchzuführen (bevorzugt in eventuellenDoppelstunden am Anfang der 2. Stunde), der Zeitaufwand inclusive einerausführlichen Nachbesprechung bewegt sich bei ungefähr 15 Minutenpro Übung (manchmal bis zu 20 Minuten).

Durchführung:

Der Schüler legt sich eine Numerierung von 1 - 20 im Heft an. DaKonzentration ganz wesentlich ist, wird gewartet, bis wirklich Ruhe ist.Nun werden die einzelnen Beispiele angesagt. In der Regel wird jede Aufgabenstellungeinmal wiederholt - nur die letzten 5 oder 6 Aufgaben werden jeweils nureinmal (und mit abgekürzten Zeitintervallen) genannt. Der Schülersoll das ERGEBNIS (und nur dieses!) ins Heft schreiben, falls es ihm zuschnell geht, muß er einen Strich eintragen. Im Anschluß daranwerden alle Beispiele durchgegangen und eventuelle Probleme, Lösungswegebzw. vorteilhafte und weniger vorteilhafte "Denkvorgänge" besprochen.

Beispiele:

10. ;x = ?
11. 2700 in Radiant
12. 
13. 
14. 
_________________________________________________________
15. 12-86       
(ab hier nur einmalige Angabe mit kurzen Abständen)
16. 
17.    32-56
18. 
19. 
20. (richtige Antwort: "geht nicht" oder "")

Die Beispiele zeigen, daß man auch elementare Grundkenntnisse derMathematik abfragen bzw. überprüfen kann, ob diese auch wirklich(ohne langes Nachdenken) parat sind. Darüber hinaus könnendie Übungen auch zur Wiederholung bzw. Festigung vom im Unterrichteben oder kürzlich Gelerntem dienen, wie die nachfolgenden Aufgabenstellungenzum Teil aufzeigen:
 

Im 4. Jahrgang verwende ich (ähnlich wie im 3. Jahrgang) die Kopfrechenübungenvorwiegend zur Wiederholung von Stoffgebieten aus dem 1. und 2. Jahrgang.Sie sollen mithelfen, einen fundierten mathematischer Grundstock zu schaffen,der jederzeit verfügbar ist. Man kann und soll dabei auch auf dieBedürfnisse der jeweiligen Abteilung eingehen. Die nachfolgende Übungwurde in einem 3. und 4. Jahrgang Elektrotechnik zu Vergleichszwecken durchgeführt.

 4. Jahrgang:

Bewertung:

Ich bin der Meinung, daß ständiger Notendruck die Lern- undLeistungsbereitschaft hemmt. Daher werden diese Übungen prinzipiellNICHT benotet (ansonsten wären ja wohl Schwindel- und Abschreiborgiendie Folge). Im Vordergrund soll ein gewisser Spaß an der Sache undder Ansporn für jeden persönlich stehen, besser als zuletzt abzuschneiden.Daß ich den jeweils besten doch ein "KR+" (= Kopfrechenübungs-Plus)eintrage, wäre vielleicht entbehrlich, soll auf der anderen Seiteaber auch eine Anerkennung einer positiven Leistung sein (sonst stehenja meistens die negativen im Vordergrund).

Erfahrungsbericht

Der Großteil der Schüler hat diese Übungen insofernganz gern, wie man halt hin und wieder ganz gerne Denksportaufgaben löst.Interessant ist, daß fast immer im Lauf der Zeit ein positives Wettbewerbsklimaentsteht. Erfahrungsgemäß gibt es aber in jeder Klasse einigeSchüler, die fast bei jeder Übung die Schlußlichter (mit10 oder mehr falschen Ergebnissen) sind. Für diese (allerdings wenigen)Schüler sind Kopfrechenübungen dieser Art verständlicherweisenegativ besetzt.
Im Hinblick auf diesen Artikel habe ich die zuletzt angeführteKopfrechenübung in einer Supplierstunde für einen 3. Jahrgang(den ich nicht in Mathematik unterrichte) zur Ermittlung von Vergleichsdatenverwendet. Zuvor hatte ich diese in "meiner" Klasse (4. Jahrgang) durchgeführt.

4.Jg. Elektrotechnik: Von 18 Schülern hatten die besten 4 jeweils17 (von 20) richtige Ergebnisse. Ein Schüler hatte weniger als dieHälfte richtig.

3.Jg. Elektrotechnik: Von den ebenfalls 18 Schülern hatte derbeste Schüler 15 (von 20) richtige Ergebnisse, der nächstbestehatte nur 13 richtige. Genau 50% der Schüler (also 9) hatten wenigerals 10 Aufgaben richtig gelöst.

Da ich den 3. Jahrgang auch kenne und weiß, daß dessen Schülernicht prinzipiell "dümmer" sind, glaube ich schon, daß diesesstark unterschiedliche Ergebnis zeigt, was einigermaßen regelmäßigesTraining bewirken kann! Natürlich ist einschränkend zu sagen,daß die Schüler des 4. Jahrganges gewisse Fragestellungen vonmir "schon gewohnt" waren, während für die Schüler des 3.Jahrganges der "Überraschungseffekt" dazukam.

5. Weitere Übungsvorschläge:

Unter 3. habe ich versucht, zu definieren, was ich unter Kopfrechnenverstehe:

Natürlich kann nicht eine Übungsidee allen diesen Ansprüchenvoll gerecht werden. Ich habe daher versucht, für diesen Artikel weitereIdeen und Vorschläge zusammenzutragen. Nicht alle davon habe ich bereitsim Unterricht getestet.

Fermi-Fragen

Diese Fragen sind nach Enrico Fermi (1901-1954) benannt, demgroßen Physiker, der sowohl theoretische als auch experimentelleProbleme aus Atom- und Kernphysik löste. Er war ein Meister darin,physikalische Fragen der Größenordnung nach zu untersuchen,wenn die vorliegenden Informationen allzu dürftig für Detailrechnungenwaren. Entscheidend dabei ist, vernünftige Annahmen sowie einfacheAbschätzungen miteinander zu verbinden und so den Bereich fürdie Lösung einzuengen. Abschätzen nach der Größenordnungbedeutet daher, daß die Zehnerpotenz, innerhalb der die Lösungliegt, herauskommt. In vielen Fällen reichen der-artige Überlegungenvöllig aus.

Es handelt sich also etwa um das, was im HTL-Sprachgebrauch meist alsÜberschlags-rechnung bezeichnet wird. Der Unterschied zu denherkömmlichen Aufgaben liegt jedoch darin, daß schon die Annahmenvom Schüler selbst vernünftig abgeschätzt werdenmüssen.

Beispiele: 

Funktionsübungen mit Computerunterstützung

Hier verweise ich auf den ausgezeichneten Beitrag von Peter SCHÜLLERin AMMU [3], Beitrag 4 ("Vertiefung des Funktionsbegriffes mittelsDERIVE"). Es geht im wesentlichen darum, mittels eines Computeralgebrasystems(ev. auch graphikfähigen Taschenrechners) das Vorstellungsvermögender Schüler bezüglich mathematischer Funktionen auf eine sehreffiziente, gleichzeitig für Schüler - wie ich bestätigenkann - sehr reizvolle Weise zu schulen.
Kurz gesagt, dem Schüler wird eine Funktion (z.B. per Overhead)vorgegeben und dieser muß sich überlegen, welche Funktion (undmit welchen Parametern!) diese vorgegebene Funktion beschreibt. Anschließendtestet der Schüler selbständig mit Hilfe seines Computers bzw.Taschenrechners, ob dies auch wirklich stimmt und muß gegebenenfallsweitere Versuche unternehmen.

Maßstäblich richtiges Zeichnen bekannter Funktionen unterVerwendung von Tangenten

Ein besonderes Markenzeichen von Technikern ist seit alters her dieFähigkeit, wichtige Funktionen freihand und trotzdem maßstäblichannähernd richtig zeichnen zu können. Neben einer gewissen Übungwerden dabei häufig (ähnlich diverser Tricks beim klassischenKopfrechnen) bestimmte Eigenschaften dieser Funktionen ausgenutzt. In denfolgenden Beispielen werden jeweils die Tangenten in speziellen Punktenverwendet. Die Herleitung bzw. Begründung der gezeigten Konstruktionensind reizvolle Aufgaben der Differentialrechnung.

 

 

 
 

 

Zahlenkombinationsspiel (nach Günter REDL)

Material und Vorbereitung:

25 Kartonkärtchen in der Größe von Spielkarten; aufjeder Karte steht eine bestimmte Zahl. Die Zahlen von 1 bis 10 kommen jezweimal vor, weiters 15, 20, 25, 50 und 100.

Das Spiel:
Von den Schülern werden 5 Karten gezogen, die jeweiligen Zahlenwerden am besten auf die Tafel geschrieben. Mit einem Taschenrechner wirdeine 3-stellige Zufallszahl erzeugt. Ziel des Spiels ist es nun, die 5gezogenen Zahlen durch Rechenoperationen so zu verknüpfen, daßals Ergebnis die Zufallszahl erreicht wird. Erlaubt sind Addition, Subtraktion,Multipli-kation und Potenz (wenn die Hochzahl gezogen wurde). Klammerndürfen beliebig gesetzt werden. Jede gezogene Zahl darf genau einmalbenutzt werden. Es dürfen Zahlen übrigbleiben! Diskutieren könnteman über das Zulassen der Division. Sie müßte aber ohneRest möglich sein.

Die Abrechnung:
Die Differenz zwischen errechneter Zahl und Zufallszahl wird in Formvon Punkten notiert. Sieger ist, wer nach mehreren Runden die wenigstenPunkte hat (idealerweise 0).

Zeitaufwand:
Das Zeitlimit ist nach der Alterstufe zu setzen. Günstig sindca. 2 Minuten. Man muß mit ca. 5 Minuten pro Runde rechnen (Nachbesprechungund Diskussion der Ergebnisse).

Allgemeines:
Die Schüler beginnen üblicherweise wie wild in den Taschenrechnerzu tippen. Die wenigsten sind jedoch in der Lage, sich die Tastenfolgezu merken! Sehr bald beginnen sie von selbst, mit Bleistift und Papierzu arbeiten und die Rechenoperationen im Kopf durchzuführen! Im Spielwird so das Rechnen im Zahlenbereich bis 1000 trainiert. Ein Großteilder Alltagsprobleme (Einkauf, Restaurant ...) spielt sich ja in diesemBereich ab!

Beispiel:
Gezogen wurden die Karten mit den Zahlen 3,5,5,7,20. Die Zufallszahllautete : 367.

Schüler A rechnete:         ( Differenz 7)

Schüler B rechnete:                     ( Differenz 1)
 

Skizzieren eines logarithmischen Maßstabes, wenn 2 Logarithmenauswendig gewußt werden
(nach Martin WEISSENBÖCK)

Eine Dekade sei mit 10 cm gegeben. Dann kann mit der Kenntnis von2 Logarithmenwerten (lg 2 , lg 3) sowie der Rechenregeln für Logarithmender logarithmische Maßstab ziemlich genau skizziert werden.
 

Freihandskizzen von Ableitungs- und Integralfunktionen verschiedenerFunktionen

Folgende (oder ähnliche) Aufgaben habe ich bereits mehrfach beiSchularbeiten (insbesondere im 3.Jahrgang) gestellt :


 
Skizziere 1. und 2. Skizziere die Integralfunktionen F(t) mit der

Ableitung der Funktion Anfangsbedingung F(0)=0.

Ziel dieser Übungen ist es, mathematische Funktionen prinzipiellzu erfassen und die Begriffe "Ableitungsfunktion" bzw. Integralfunktionjederzeit (auch intuiutiv) umsetzen zu können.
 

Jörg Kliemann hat mich in diesem Zusammenhang auf folgendeaus der Zeitschrift "Mathematik lehren" Nr. 76, Juni 1996, stammende Aufgabeaufmerksam gemacht. Sie stammt von Herrn Heinz Haake aus Minden, Deutschland,und wurde in der Rubrik "Die etwas andere Aufgabe" (Betreuung WilfriedHerget, Goslar, Deutschland) veröffentlicht :

Suchen Sie für jedes Gefäß den zugehörigen Füllgraphen(der bei konstanter Wasserzufuhr die Füllhöhe beschreibt).


 

6. Resümee :
Die dargestellten Übungen haben trotz ihres unterschiedlichen Charakterseines gemeinsam: Sie sollen beim Schüler - sicherlich auch durch gewissesTraining - mehr Flexibilität im Umgang mit mathematischem Grundwissenerzeugen. Oder anders ausgedrückt: eine Grundlage soll geschaffenwerden, damit der Schüler auch komplexe Probleme - die er schließlichnur mit Hilfe des Computers/Taschenrechners lösen wird - vom Ergebnisher kritisch durchleuchten kann. Ich glaube, daß dies von einem Ingenieur(gleich welcher Fachrichtung) auch heute noch erwartet wird.

Unser Ziel sollte in diesem Sinne lauten: "Moderne Hilfsmittel zielführendeinsetzen können" (siehe Bildungs- und Lehraufgabe im Lehrplan),ohne allerdings von ihnen versklavt zu werden!